Sommerakademie

Sommerakademie Sopron & Pannonhalma

Sommerakademie

17.-20.08. 2021


*Die Veranstaltung wurde auf der Webseite von der Konferenz zur Zukunft Europas registriert.*


Bericht zur Verantsaltung


Die Ereignisse vom Sommer 1989, wie das Paneuropäische Picknick und die Grenzöffnung durch Ungarn, haben zur Überwindung der Teilung Europas beigetragen. Damit es für die junge Generation nicht nur eine Lektion im Geschichtsbuch wird, organisierte das Jugendwerk in Kooperation u.a. mit der Konrad-Adenauer-Stiftung unsere jährlich Sommerakademie mit Zeitzeugengesprächen und dem Besuch historischer Gedenkstätten.


Nach der Ankunft in Sopron entdeckten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Stadt durch eine äußerst interessante Führung mit Magdolna Krisch, Vorsitzende der Deutschen Selbstverwaltung Sopron/Ödenburg bevor die Sommerakademie mit der Begrüßung von Michael Winzer, Leiter des Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung Ungarn, und Maren Schoening, Vorsitzende des Deutsch-Ungarischen Jugendwerks offiziell eröffnet wurde.


Am zweiten Tag haben die Teilnehmenden zum ersten Mal einen Ausflug zum Weltkulturerbe Pannonhalma gemacht. Nach einer Führung in der Benediktiner Erzabtei konnten sich die jungen Leute aus Deutschland und Ungarn auch die erneuerbare Energieversorgung in der Abtei ansehen und an einer Führung im Biomasseheizkraftwerk teilnehmen.


Am Folgetag begrüßte der Bürgermeister der Stadt Sopron, Ciprián Farkas die Teilnehmenden im Festsaal des Rathauses und erläuterte, wie sich die Stadt den Titel „Civitas Fidelissima” erworben hat und wie sie durch die Grenzöffnung 1989 auch die Stadt der Freiheit geworden ist. Danach erfolgte die große Auszeichnung „Pro Urbe“ von Frank Spengler, Berater am Deutsch-Ungarischen Institut für Europäische Zusammenarbeit beim Mathias Corvinus Collegium. Herr Spengler hat mit seinem langjährigen Engagement für das Gedenken an das Paneuropäische Piknick zum dauerhaften Dialog zwischen Deutschland und Ungarn beigetragen.


Im Anschluss beschäftigten sich die jungen Leute mit dem deutsch-ungarischen Zusammenhalt während des Kalten Krieges auf Grundlage des Films „Das Schweigende Klassenzimmer” und hatten die Möglichkeit zur Diskussion mit dem ehemaligen Klassensprecher der im Film dargestellten Klasse, Karsten Köhler. Im Kinosaal waren die Zuschauer tief beeindruckt und emotional berührt, sodass der Austausch auch nach der Veranstaltung fortgesetzt worden ist. Herr Köhler erzählte ebenfalls über die Zeit nach seiner Flucht in den Westen. Er beschrieb unter anderen die Schwierigkeit der Kommunikation mit der zurückgebliebenen Familie und wie er gelernt hat, in ihren Briefen nicht nur zwischen den Zeilen zu lesen, sondern auch eine Geheimsprache in seinen eigenen zu verwenden.


Beim Mittagessen führten die Teilnehmende ein Gespräch mit Katharina Landgraf MdB. Die direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises Leipzig-Land und Mitgründerin des Jugendwerks bedankte sich für die mehrjährigen Kooperation und wünschte von den jungen Leuten, dass sie die Initiative weiterhin mit Leben füllen.


In der anschließenden Diskussionsrunde berichteten die Zeitzeugen, wie sie die Ereignisse des Paneuropäisches Picknicks erlebt und selbst gestaltet haben. In dem von Maren Schoening, Vorsitzende des Deutsch-Ungarischen Jugendwerks, moderierten Gespräch waren László Nagy, Sekretär der Stiftung Paneuropäisches Picknick ’89, Árpád Bella, ehemaliger leitender Grenzoffizier an der ungarisch-österreichischen Grenze, Dr. Axel Hartmann, Botschafter a.D., Leiter Der Rechts- und Konsularabteilung an der Botschaft in Budapest von 1982 bis 1985, Wolfgang Bachkönig, Chefinspektor der Österreichischen Polizei a.D. und Buchautor, Katharina Landgraf MdB, Mitglied des Deutschen Bundestages und ehem. Mitglied der 1. Freien Volkskammer. László Nagy erläuterte anhand von persönlicher Erfahrungen und erzählte auf humorvoller Art und Weise über die Zufälle, die dazu geführt haben, dass überhaupt das Paneuropäisches Picknick zur Stande gekommen ist. Dr. Axel Hartmann betonte die Wichtigkeit der Diplomatie und dem damaligen zwischenstaatlichen Abkommen der beiden Staaten. Árpád Bella schilderte die konkrete Situation am Grenzzaun und setzte sich mit der Frage des tragischen Schießbefehls auseinander. Katharina Landgraf MdB schilderte die Ereignisse des Sommers 1989 in der DDR und berichtete den Teilnehmerinnen und Teilnehmern über die Transformation nach der Wiedervereinigung sowie die Schnelligkeit der internationalen Ereignisse. Wolfgang Bachkönig rundete die Schilderung aus österreichischer Perspektive ab, da er in der Grenzregion als junge Polizist tätig gewesen ist.

 

Am 19.08. konnte die Gruppe an den offiziellen Gedenktakt und Preisverleihung zum 32. Jahrestag des Paneuropäisches Picknicks sowie einer Führung durch László Nagy durch den Gedenkpark teilnehmen.

 

Zum Abschluss der Sommerakademie hatten die Teilnehmenden aus Deutschland und Ungarn die Möglichkeit zum Gespräch mit Klaus Streicher, Gesandter der Deutschen Botschaft Budapest. Darüber hinaus wurde auf der Dachterrasse bei einem gemütlichen Abendstimmung viele neue Freundschaften geschlossen, dass für einem schönen letzten Abend gesorgt hat.

 



Fotos: Domokos Péter Kovács, Jugendwerk

Berichte und Programme der vorherigen Veranstaltungen findet Ihr hier:


Sommerakademie 2018

Sommerakademie 2019

Sommerakademie 2020

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