Haus des Terrors Besuch

Bericht zur Veranstaltung


HAUS DES TERRORS BESUCH

26. 10. 2021, AB 16 UHR


Als Gedenken an den ungarischen Volksaufstand 1956 besuchten wir mit 13 jungen Freunden des Jugendwerks das Haus des Terrors in Budapest. Die Ausstellung regte die Teilnehmenden zum Nachdenken an, da sie mit interaktiven Elementen versehen war. Diese trugen dazu bei, dass sich die Besucher besser in die damalige Zeit hineinversetzen konnten.


Der deutschsprachige Gruppenführer versuchte mit mehreren Entsprechungen von der DDR die ungarischen Ereignisse unseren deutschsprachigen Teilnehmenden näher zu bringen. Der erste Teil der Führung war auf den zweijährigen Rechtsterror fokussiert, die nach der Machtübernahme der Pfeilkreuzler in Ungarn stattfand. Nach dem Sturz des nationalsozialistischen Deutschlands stand Ungarn auf der Seite der Verlierer, was die sowjetische Vergeltung mit sich zog. Wir konnten Schritt für Schritt erfahren, wie die Kommunisten in Ungarn an die Macht kamen, ihre Erpressungs- und Einschüchterungsmethode kennen lernen, die zu dem Volksaufstand 1956 führten.


Besonders hervorzuheben war die Fahrt mit dem Aufzug in den Keller des Gebäudes, das für die Gruppe als grausamste Segment des Besuchs wahrgenommen wurde. Zwei Minuten lang war ein Ausschnitt von einem Zeitzeugen zu sehen, der über die damalige Hinrichtungsmethode berichtete. Danach befanden wir uns in Gefängniszellen wieder, wo vor 60 Jahren tagtäglich Folterrungen an den „Feinde“ des Systems angewendet wurde. Entlang der Kellerräume zu laufen und ein Paar Blick auf die Fotoreihen mit Lebensdaten von Gefangenen zu werfen war für die Teilnehmende ein erschütterndes Erlebnis.


In den letzten Räumen konnten wir uns noch mit den Schicksalen der Emigranten auseinandersetzen, die in dem Monat direkt nach dem Niederschlag des Freiheitskampfes das Land verlassen haben, als die Grenzen kurzfristig geöffnet wurden. Die Gruppe konnte untereinander feststellen, dass die Einzigartigkeit des Besuchs darin bestand, dass fast alle Teilnehmende Geschichten von ihrem Familienkreis erzählen konnte, die in Zusammenhang mit den Informationen der Führung standen. Die Erzählungen unserer Großeltern als Zeitzeugen wurden durch den Besuch besser in neuen historischen Kontext eingebettet und dadurch noch einprägender. 

 



Fotos: Kamilla Takács, Jugendwerk

Mit freundlicher Unterstützung:

Share by: